Antrag im Ortsbeirat am 27. Januar 2021
Wir freuen uns, dass der Neubau des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) am neuen Standort kurz vor Vollendung steht. Und wir freuen uns über die positiven Sachstandsberichte zur „Kita Neutorschule“, für die sich die Altstadt-SPD seit über zehn Jahren einsetzt. Ferner engagieren wir uns für einen „bespielbaren Platz“ zwischen RGZM und Neutorschule. Bereits im November 2018 und September 2019 hat sich der Ortsbeirat Altstadt einstimmig hierfür eingesetzt. Mit dem vorliegenden Antrag möchten wir die Beschlüsse des Ortsbeirats bekräftigen und konkretisieren.
Der Ortsbeirat Altstadt möge beschließen:
- Der entstehende Platz zwischen RGZM und Neutorschule ist eine große Chance für die Altstadt: Wir möchten einen belebten öffentlichen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität und keine leere Steinwüste, die als Vorratsfläche für „Feste und Märkte“ fungiert. Hierher gehören attraktive Spielmöglichkeiten, schattenspendende Bäume und einladende Sitzgelegenheiten.
- Der neue Platz ist zugleich eine Chance für das RGZM, eines der weltweit führenden archäologischen Forschungsinstitute, das im Bewusstsein der Mainzerinnen und Mainzer bisher ein Nischendasein führt: Das neue RGZM mit Museum und Café öffnet sich zum Platz – und der Platz soll klare Bezüge zum RGZM aufweisen. Wir machen uns stark für „bespielbare Archäologie“ als Identität stiftende Platzgestaltung. Dies wäre als Hingucker beste Werbung für das RGZM. Und es wäre ein markanter Startpunkt für den „Pfad der Archäologie“.
- Wir setzen uns für den „Pfad der Archäologie“ ein. In direkter Nachbarschaft finden sich mehrere architektonische Highlights, die über diesen Pfad attraktiv verbunden werden sollen: RGZM, Museum für Antike Schiffahrt, Römisches Theater, Zitadelle, Drususstein.
- Wir begrüßen sehr, dass in der Neutorschule mit einer Kita wieder eine Bildungseinrichtung Platz finden wird und dass – neben den Altstadtbauern – auch das Schulmuseum beheimatet bleiben kann. Denn das seit 1988 unter Denkmalschutz stehende Schulgebäude ist bundesweit eine der wenigen noch erhaltenen Reformschulen, die „das Kind und seine Umwelt in den Mittelpunkt allen Tuns“ stellte. Für das Schulmuseum soll daher ausreichend Raum zur Verfügung stehen, und wir freuen uns, dass das dazugehörige „neuzeitliche Brausebad im Keller“ wieder der Öffentlichkeit gezeigt werden kann.
- „Zur körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung“ der Kinder gehörten in der Reformschule unbedingt auch die Schulgärten, die sich hinter dem Gebäude befanden. Wir setzen uns für deren Wiederbelebung ein: für die Kita Neutorschule sowie für die Kita Hopfengarten und die Elterninitiative Rappelkiste, die seit langem einen Garten suchen. Die Fläche soll nicht dauerhaft durch Stellplätze verbraucht werden. Die Verwaltung wird gebeten, baurechtliche Alternativen und deren Kosten darzulegen (z. B. Stellplatznachweis im benachbarten Parkhaus oder Ablösung der Stellplatzverpflichtung).
- Die Chance auf ein stimmiges „Gesamtkunstwerk“ soll genutzt werden. Daher soll der Name des neuen Platzes einen Bezug zur inhaltlichen Arbeit des RGZM besitzen. Ein solcher Bezug bietet sich auch für das Programm der neuen Kita an.