Tischtennisplatte

Dritte Orte in der Altstadt stärken – für mehr Ausgleich, Begegnung und Austausch

Veröffentlicht in: Aktuelles, Ortsbeirat | 0

Die Mainzer Altstadt ist ein besonderer Ort. Sie ist geprägt von engen Gassen, kleinen Plätzen und einer vielfältigen Nachbarschaft. Wer hier lebt, weiß aber auch: Öffentliche Räume sind kostbar – gerade, weil viele Menschen keinen eigenen Balkon oder Garten haben. Umso wichtiger ist es, dass wir diese Flächen so gestalten, dass sie nicht nur Brach- oder Verkehrsfläche oder Kulisse, sondern auch sozial nutzbar sind: als Orte der Begegnung, der Bewegung und des Miteinanders.

Als SPD-Fraktion im Ortsbeirat setzen wir uns deshalb für die Stärkung sogenannter „Dritter Orte“ ein – das sind öffentliche Räume, an denen Menschen ungezwungen zusammenkommen, um ins Gespräch zu kommen, miteinander zu spielen und einen Ausgleich zur Arbeit zu finden. Gerade in der Altstadt, wo der private Raum oft begrenzt ist, brauchen wir mehr einfach zugängliche, von Konsumzwang freie Treffpunkte für die nachbarschaftliche Gemeinschaft.

In diesem Sinne haben wir zwei Anträge und zwei Anfragen in den Ortsbeirat eingebracht, die genau dieses Ziel verfolgen: die Aufenthaltsqualität in der Altstadt zu erhöhen, Begegnung zu ermöglichen und den öffentlichen Raum wieder stärker in den Dienst des Miteinanders zu stellen.

Mehr Platz für Spiel, Bewegung und Begegnung

Mit zwei Anträgen schlagen wir ganz konkrete Maßnahmen vor, wie das gelingen kann:

  • Ein Boule-Platz auf dem Romano-Guardini-Platz soll eine neue Möglichkeit schaffen, sich im öffentlichen Raum zu bewegen, miteinander Zeit zu verbringen und dabei generationsübergreifend ins Gespräch zu kommen. Dementsprechend  haben die die Stadtverwaltung gebeten, einen solchen Platz einzurichten. (Antrag)
  • Tischtennisplatten an verschiedenen Plätzen in der Altstadt sollen niederschwellige Bewegungsangebote ermöglichen – ganz ohne Vereinsbindung, Anmeldung oder Ausrüstung. Solche Angebote fördern die spontane Begegnung von Jung und Alt, stärken den sozialen Zusammenhalt und werten Plätze auf, die bislang oft ungenutzt bleiben. Hier haben die Stadtverwaltung gebeten zu prüfen, ob auf bestimmten Plätzen Tischtennisplatten aufgestellt werden können. (Antrag)

Den öffentlichen Raum sichtbar aufwerten

Doch auch dort, wo bereits Maßnahmen begonnen wurden, braucht es konsequente Gestaltung: Vor dem Naturhistorischen Museum wurden auf Initiative des Ortsbeirats Parkplätze entfernt, um Raum zu schaffen – doch dieser Raum wirkt noch immer wie ein ungenutzter Parkplatz. Wir fragen nach, wann aus dieser Fläche endlich ein Ort wird, der zum Verweilen einlädt und seiner prominenten Lage gerecht wird.(Anfrage)

Werbung darf nicht alles dominieren

Gleichzeitig müssen wir achtsam mit der Gestaltung unserer Altstadt umgehen. In einer Anfrage thematisieren wir ein großformatiges Werbebanner in der Augustinerstraße, das den Blick auf historische Gebäude wie die Augustinerkirche verstellt. Unsere Sorge: Der öffentliche Raum darf nicht zum Werbeträger verkommen. Vor allem nicht in sensiblen Bereichen, in denen Stadtbild und Denkmalpflege besondere Aufmerksamkeit verdienen. (Anfrage)

Unser Ziel: Eine Altstadt für alle

Alle diese Initiativen folgen einer gemeinsamen Idee: Die Altstadt soll nicht nur schön aussehen, sie soll sich auch gut anfühlen. Sie soll ein Zuhause sein – nicht nur hinter den Haustüren, sondern auch draußen auf den Plätzen, in den Gassen, in den Freiräumen zwischen den Gebäuden.

Wir wollen Orte schaffen, an denen Menschen sich begegnen können, ohne konsumieren zu müssen. Orte, die Bewegung, Spiel und Gespräch fördern – und damit das, was unsere Gesellschaft im Innersten zusammenhält: der Kontakt von Mensch zu Mensch.

Dafür stehen wir als SPD-Fraktion im Ortsbeirat Mainz-Altstadt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert