Wiederherstellung des historischen Mittelstreifens der Kaiserstraße

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Eduard Kreyßig, von 1864 bis 1896 Stadtbaumeister von Mainz, konzipierte 1875 im Rahmen der nördlichen Stadterweiterung die Funktion und Lage der heutigen Kaiserstraße. Sie ist sowohl in stadtplanerischer, wie in gestalterischer Hinsicht prägend für diese Bauepoche in Mainz. Besondere Sorgfalt legte man damals – neben der alleeartigen Bepflanzung – auf die Mosaike der Gehwege beiderseits des grünen Mittelstreifens. Die Kaiserstraße ist deshalb Denkmalzone im Sinne des § 5 Abs. 1 Nr. 2 Denkmalschutzgesetz (DSchG).
In den 1960er und 1970er Jahren erfuhr diese Zone gestalterische Veränderungen, die ihren Zeugniswert merklich beeinträchtigten. Dazu gehören insbesondere die mehrfache Unterbrechung der mit Mosaik-Schmuckpflaster ausgestatteten Gehwege entlang den Fahrbahnen und das Anlegen von Waschbeton-Hochbeeten.
Bereits vor 10 Jahren wurde damit begonnen, auf einem Teilabschnitt des Mittelstreifens das Mosaikpflaster – im Rahmen des Unterrichts der Auszubildenden der städtischen Landschaftsgärtner – instand zu setzen und erste Waschbeton-Pflanzkübel zu entfernen. Diese Annäherung an die ursprüngliche Gestaltung blieb jedoch in den Anfängen stecken. Als umso erfreulicher erweist sich die Wiederaufnahme der Pflasterinstandsetzung im letzten Jahr. Allerdings lässt sich nicht erkennen, ob diesen Maßnahmen ein Gesamtkonzept zugrunde liegt.

Wir fragen die Verwaltung:

1. Ist die Verwaltung mit uns der Meinung, dass der historische Zeugniswert des Mittelstreifens der Kaiserstraße so bedeutend ist, dass alles unternommen werden muss, ihn wiederherzustellen?

2. Welches Konzept wird bei den Arbeiten zu Grunde gelegt? Wird die historische Situation der Zeit vor 1933 als Vorbild genommen?

3. Wann werden die Einbauten der 70er Jahre abgerissen und die Arbeiten an der Wiederherstellung der historischen Gehwegpflasterungen wieder aufgenommen?

4. Bis wann ist mit der Beseitigung der restlichen, den Gestaltwert der Denkmalzone beeinträchtigenden Waschbeton-Pflanzkübel und mit der Wiederherstellung der bauzeitlichen Gehwege zu rechnen?

Jürgen Hoffmann
Sprecher der SPD-Fraktion

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