Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die Mainzer Fastnacht – und hierin der Rosenmontagszug – ist mehr als irgendein Volksfest. Sie ist ein Höhepunkt des kulturellen und sozialen Zusammenlebens in unserer Heimatstadt; und sie ist ein internationales Aushängeschild, auf das wir Mainzerinnen und Mainzer zu recht stolz sind.
Umso wichtiger ist es, dass wir unerwünschte Nebeneffekte minimieren. Dazu gehören zweifellos die Glasscherben, die nicht nur ärgerlich oder lästig sind, sondern auch gefährlich. Sie beeinträchtigen die Feiernden und zugleich viele Tage lang die Bewohnerinnen und Bewohner der Altstadt. Betroffen sind nicht nur die Zugstrecke und die Festplätze, sondern in großem Umfang auch die Nebenstraßen.
Die Beseitigung der Scherben ist mit hohem personellen und finanziellen Aufwand verbunden. Dabei ist beeindruckend, wie schnell und wie intensiv der Entsorgungsbetrieb gegen die Scherbenflut ankämpft. Doch sammeln sich die Scherben und Splitter in allen Ritzen des Pflasters, unter Autos und in Grünflächen.
Wir Bewohnerinnen und Bewohner wissen ein Lied davon zu singen, dass wir noch Tage und Wochen später auf Glasreste treffen – trotz des großartigen Einsatzes der Ämter und Betriebe. Bei dieser Gelegenheit möchte ich herzlich danken: allen Bediensteten und Ehrenamtlichen, die sich vor, während und nach Rosenmontag dafür einsetzen, dass die Altstadt sicher und sauber bleibt und dass wir feiern können.
Die SPD hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der Problematik befasst und mehrere Initiativen, Anträge und Anfragen gestartet – insbesondere im Ortsbeirat Altstadt, wo überparteilich eine hohe Sensibilität für das Thema besteht. Wir sind der Überzeugung, dass sich die Modellprojekte für ein Glasverbot bewährt haben und dass nun die nächsten Schritte zu prüfen sind.
Der SPD ist jedoch nicht nur wichtig, was geschieht, sondern auch wie es geschieht. Der Rosenmontag wird im öffentlichen Raum gefeiert; und Feiern und Verbot klingen zuerst einmal nicht nach Mainzer Lebensfreude.
Daher sollten wir auch auf die Sprache achten: Unser Ziel sollte weniger ein Glasverbot sein, als eine Glasfreiheit oder noch besser: eine Scherbenfreiheit. Schließlich wollen wir alle einen Rosenmontag frei von Scherben.
Wie auch immer wir es formal am Schluss nennen mögen: Die SPD möchte möchte ein Konzept, um das Problem flächendeckend zu lösen. Zugleich sollte es so gestaltet sein, dass nur die wenigen Uneinsichtigen das Konzept als Zwang wahrnehmen.
Wir Mainzerinnen und Mainzer werden auch ohne Glas kreative Wege finden, weiterhin unseren Schoppen an Rosenmontag zu genießen. Auf Glas können wir an diesem Tag jedoch definitiv verzichten.
Die SPD begrüßt daher den Prüf-Antrag und bittet um Überweisung zur weiteren Beratung an den Wirtschaftsausschuss.
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