Sechs Wochen vor der Bundestagswahl hat sich das Straßenbild in Mainz massiv verändert: Die Parteien dürfen seitdem ihre Wahlplakate aufstellen. Von Wahl zu Wahl scheinen es immer mehr Plakate zu werden. Auch in den Parteien wird dies mittlerweile selbstkritisch gesehen: "Wir haben den Eindruck, dass ein Wettrüsten zwischen den Parteien entstanden ist: weil Partei A so viele Plakate aufstellt, steht Partei B unter Druck, ebenso fleißig zu sein." analysiert Andreas Behringer, Vorsitzender der Altstadt-SPD. Die Altstadt sei dabei besonders betroffen: "Ich schätze, dass allein in der Altstadt bald 2000 Plakate stehen werden."
"Wahlplakate können sinnvoll sein, aber die Anzahl ist übertrieben und nützt niemandem." stimmt Nora Egler, stellvertretende Vorsitzende der Altstadt-SPD, zu. "Für die Zukunft sprechen wir uns daher für eine "Abrüstungsinitiative" aus." Idealerweise sollten sich die Parteien selbst verpflichten, die Anzahl der Plakate nach oben zu begrenzen. Die Verwaltung solle in die Regelung eingebunden werden. Start der Initiative könne bereits die Kommunalwahl im kommenden Mai sein.
Die Genossinen und Genossen betonen, dass von einer "Plakat-Abrüstung" alle profitierten: Straßenbild und Umwelt würden geschont, die ehrenamtlichen Parteimitglieder sparten Zeit, die Parteien Geld. "Sollte es auf Mainzer Ebene keine Einigung zwischen den Parteien geben, was wir sehr schade fänden, stünden wir sofort für Gespräche auf Altstädter Ebene zur Verfügung." unterstreicht Behringer.
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