Mehr Mittel für die Spielplätze der Altstadt

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Es ist wenig bekannt, dass die Bevölkerung der Altstadt stärker als der Durchschnitt von Mainz wächst. Weit überdurchschnittlich stieg sogar die Zahl der Familien:

• Die Einwohnerschaft wuchs von 2008 bis 2017 in der Altstadt um 12,4 Prozent auf 18.274. Im selben Zeitraum stieg sie in den anderen Mainzer Stadtteilen um 9,1 Prozent.

• Die Zahl der Haushalte mit Kindern wuchs 2008 bis 2017 in der Altstadt um 9,9 Prozent fast dreimal so stark wie im übrigen Stadtgebiet, wo der Anstieg bei 3,6 Prozent lag.

Der Raum für Spielplätze ist in der dicht bebauten Altstadt knapp; die wenigen Spielplätze sind stark frequentiert. Umso wichtiger ist es, die bestehenden Spielplätze intensiv zu pflegen, in sie zu investieren und alle Erweiterungsmöglichkeiten zu nutzen.

Auf die Anfrage Nr. 0681/2018 der SPD-Fraktion im Ortsbeirat Altstadt antwortete die Verwaltung, dass jährlich 160.000 Euro im Haushaltsansatz „Kinderfreundliches Mainz“ für die Ausstattung von Spielplätzen zur Verfügung stehen. Von den insgesamt 640.000 Euro in den letzten vier Jahren entfielen nur 24.000 Euro auf Projekte in der Altstadt.

Wie in den anderen Stadtteilen stehen zudem Haushaltsmittel aus Ablösebeiträgen zur Verfügung. Abgesehen von Maßnahmen am Spielplatz Proviantmagazin handelt es sich jedoch „nur“ um den (Teil-)Wieder¬aufbau des Spielplatzes Weintorstraße bzw. die Ersatzflächen am Stresemannufer.

Stimmt unser Eindruck, dass

1. die Altstadt im Stadtteilvergleich besonders wenig Spielmöglichkeiten hat?

2. der Bedarf noch viel höher ist, als es die Bevölkerungszahl nahelegt, denn die Altstadt hat so viele Gäste (Arbeit, Einkaufen, Tourismus etc.) wie kein zweiter Stadtteil, was sich gerade in den Spitzenzeiten (Nachmittag und früher Abend, Wochenende, Feiertage) auch auf die wenigen Spielplätze auswirkt?

3. im Bleichenviertel es besonders großen Nachholbedarf gibt?

4. mit dem Allianzhaus, das mittler¬weile die zweitgrößte Mainzer Flüchtlingsunterkunft sein dürfte, der Bedarf an Spielflächen in der City weiter gestiegen ist?

5. trotz der im Stadtteilvergleich überdurchschnittlichen Zuwächse (insebsondere bei der Zahl von Familien mit Kindern) die Altstadt-Spielplätze in den letzten drei Jahren nicht aus dem Programm „Kinder¬freundliches Mainz“ gefördert wurden? Welche Gründe gab es dafür?

Wir bitten die Verwaltung um Stellungnahme zu diesen fünf Punkten. Ferner bitten wir aus den ge¬nannten Gründen, künftig verstärkt Spielplätze der Altstadt aus den Mitteln „Kinderfreundliches Mainz“ zu fördern. (Selbstverständlich müssen bei der Verteilung der Mittel auf die Stadtteile weiterhin zuerst sicherheitstechnische Aspekte berücksichtigt werden.)

Jürgen Hoffmann Renate Ammann
Sprecher der SPD-Fraktion Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN

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