Pavillon für Winzer am Rheinufer

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Gerade ist am Rheinufer die Weinveranstaltung zu Ende gegangen. Ca. 80 Winzer haben ihre Stände von der Theodor-Heuss-Brücke bis zum Kaisertor aufgebaut und ihren Wein verkauft. Die Vereinigung „Die Mainzer Winzer e.V.“ (ca. 25-30 Betriebe) haben seit Jahren vor, am Rheinufer einen Weinaus­schank und Weinverkauf in einem Pavillon zu organisieren. Als Argumente werden genannt:
– Mainz braucht als Wein-Metropole am Rheinufer einen repräsentativen Stand für die Werbung für den Mainzer Wein, Weinverkos­tung sowie den Weinverkauf.
– Der jetzt in Höhe des Templertores an einigen Wochenenden aufgebaute Verkaufsstand mit Schirm und Biertischen und -bänken wird von der Bevölkerung angenommen.
– Touristen, die mit dem Schiff Mainz erreichen, sollen die Möglichkeit erhalten, eine Weinprobe mit Main­zer Weinen zu genießen.

Das Rheinufer zwischen Hyatt-Hotel und Theodor-Heuss-Brücke lässt sich in zwei Abschnitte teilen:
– Hyatt-Hotel bis Fischtorplatz: dieser mit Rasen, Büschen und Bäumen bepflanze Bereich wird als Liege­fläche, zum Spielen und zum Ausruhen genutzt. Eine Reihe von bedeutenden Plas­tiken wurde aufgestellt. Die Wohnbebauung der Uferstraße und am Fischtorplatz reicht nah heran.
– Rathaus bis Theodor-Heuss-Brücke: es ist der durch Passanten, Sportler oder Radfahrer inten­sivst genutzte Raum am Rheinufer. Z. T. säumen Platanen beidseitig die Promenade. Zu beson­deren Festen stellen Schausteller ihre Fahrgeschäfte auf.

Der Ortsbeirat begrüßt die Präsenz der Mainzer Winzer am Rheinufer und stellt dabei fest:
– Die Suche nach einem Standort soll sich auf den Abschnitt „Rathaus bis Theodor-Heuss-Brücke“ kon­zentrierten.
– Der anschließende (begrünte) südliche Uferabschnitt ist einerseits wegen mangelnder Toi­letten und andererseits wegen einer nicht zu verhindernden Lärmbelastung für die Anwohner von der Standortsuche generell auszuschließen. Das schließt den Bereich ‚Fischtorplatz’ mit ein.

Für die Standortsuche sind folgende Kriterien wichtig:
– Gesucht wird ein attraktiver Standort, der viele Altstädter, Mainzer und Touristen anspricht und anzieht.
– Keine Beeinträchtigung vorhandener, publikumsintensiver Nutzungen, wie z.B. der Fußgän­gerpromenade und des europäischen Radweges parallel zum Rhein
– Der Standort soll hochwasserfrei sein/gemacht werden.
– Sicherstellung der Toilettennutzung in direkter Nähe; bei Neubau (Integration in den Pavillon) alleinige Wartung durch die Standbetrei­ber
– Beim Neubau eines Pavillons ist auf beste Gestaltung, auf genaueste Abstimmung mit den vorhande­nen Stahl/Glas-Pavillons (K-D Kartenverkauf, Eisverkauf usw.) zu achten.
– Der Standort soll Fläche für eine kleinere mobile Außenbestuhlung enthalten.
– Das Mobiliar ist nach Beendigung des Weinverkaufs im Pavillon zu verstauen.

Bei einer Begehung sind vier Standorte aufgefallen, ohne dass dabei auf Fragen der technischen Anschlüsse (Wasser, Strom, Straßenbeleuchtung und Kanalisation) eingegangen werden konnte:

1. Standort Rheingoldhalle
Seit Jahren steht das ehem. Spielcasino im Erdgeschoss der Rheingoldhalle leer. Direkt am Zugang zur Rhein­goldhalle und zum Rathaus gelegen, würde der Rheingoldhalle eine Aufwertung mit einer Einrichtung des Weinbaues sehr gut tun. Die Größe und Lage erlaubt einen Betrieb bei schlechtem Wetter bzw. ganzjährige Werbung für den Mainzer Wein mit mehreren der ca. 25 Betriebe (Kon­kurrenz belebt das Geschäft). Bestuhlung ist außen und innen möglich. Toiletten, alle technischen Anschlüsse und weitere Infrastruktur sind im Haus vorhanden oder in die Halle ein­bau­bar; kurzer Weg zu den Steigern; am Hauptweg zur Altstadt (üb. Jockel-Fuchs-Platz) gelegen. Aus der Sicht der Weinwirtschaft ist dieser Standort am nachhaltigsten, wenn das ehem. Spielcasino für die Weinwerbung, die Weinverkostung und den Weinverkauf genutzt wird. Als dauerhafte Einrichtung in der Rheingoldhalle gewänne Mainz, nach dem Weggang eines wichtigen Wein-Instituts nach Bodenheim, wieder eine Anlaufstelle dazu.

2. Standort südlich der Eibenhecken an der Nordostecke des Hilton-Gebäudes
Die Fläche zum Bau eines Pavillons mit Außenbestuhlung kann hergestellt werden. Die vorhandenen Kunstobjekte können verlagert werden, z. B. mit dem übrigen Ensemble (nördlich gelegen) integriert werden. Gegenüber liegt die Treppe zu den Steigern. Die publi­kumsintensive Fußgängerpromenade und der europäischen Radweg werden nicht tangiert. Die Integra­tion einer Toilette in den Pavillon ist nötig.

3. Standort nördlich des Hilton-Hotels
Das jetzt eingezäunte Areal für Baumaterialien zwischen Hotel und dem restaurierten Brückentor liegt sowohl in der Nähe der öffentlichen Toilette als auch am Standplatz für Überland-/Touris­tikbusse. Die Nachbarschaft zu den von der Denkmalpflege wieder restaurierten Architektur und den Kunst­objekten verlangt eine gute städtebauliche Einfügung. Überschneidungen mit anderen Nut­zungen sind nicht erkennbar.

4. Standort im/am Brückenlager Theodor-Heuss-Brücke
Im Brückenlager ist ein größerer, z. Z. vermieteter Raum. Er wäre als Standort nutzbar. Da er vermut­lich ein Gewölbe hat, ist eine besondere Atmosphäre zu erwarten. Der Zugang muss behinderten­freundlich umgestaltet werden. Der davor liegende öffentliche „Grillplatz“ (eine Nutzung konnte nicht festgestellt werden) wäre für eine Außenbestuhlung nutzbar. Es wird vermutet, dass im Brückenlager alle technischen Anschlüsse und eine Toilette vorhanden sind oder geschaffen werden können.

5. Standort am Rheinufer in Höhe Rathaus
Dieser Standort wurde auf der Sitzung mündlich ergänzt.

Wir bitten die Verwaltung um Stellungnahme zu den hier formulierten Feststellungen und Kriterien sowie um Prüfung dieser fünf vom Ortsbeirat präferierten Standorte bis 31. Mai 2015.

In dieser Form wurde der Antrag mit Zwei-Drittel-Mehrheit gegen die Stimmen von CDU und FDP beschlossen.

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