Zum 100-jährigen Jubiläum der Eisgrubschule 1988 wurde von den Eltern in Zusammenarbeit mit den technischen Ämtern und dem Gartenamt der Schulhof umgestaltet. Er wurde Vorbild für andere Mainzer Schulen. In Zusammenarbeit mit der „Initiative Kinderfreundliches Mainz“ wurden weitere Schulhöfe so verändert, dass möglichst wenig Unfälle (z. B. aufgeschlagene Knie oder Schürf¬wunden vom Sturz auf den Asphalt), aber ein Maximum an körperlicher Betätigung möglich wurde. Für jede Altersgruppe sollte ein attraktives Spielen in der Pause möglich sein. Die damals selbst entwickelten und größtenteils selbst hergestellten Spiel¬punkte, entworfen nach diesen Gesichtspunkten, wurde nach 10 bis 15 Jahren abgebaut, durch weniger phantasievolle Industrieprodukte ersetzt oder sind ganz verschwunden.
Betritt man heute den Schulhof, gewinnt man den Eindruck, dass er alles andere als attraktiv für Kinder ist und der Spiel- und Bewegungslust wohl wenig entgegenkommt. Die damaligen Reste der Asphaltierung waren für den Verkehrsunterricht erhalten worden. Jetzt erscheint es dem Besucher, als seien die Asphaltflächen die Hauptsache des Schulhofs, so unbedeutend und unscheinbar sind die Spielangebote und aufgestellten -geräte geworden.
Die Zahl der Kinder in der Altstadt ist in den letzten Jahren stark gewachsen und die Eisgrubschule ist die einzige öffentliche Grundschule in unserem Bezirk. Sie wird deshalb um einen weiteren Zug auf nun vier Klassen verstärkt. Die dafür nötigen baulichen Maßnahmen (Klassenräume) sind eingeleitet. Nicht erweitert werden kann der Schulhof. Er wird aber sehr viel mehr Kinder in den Pausen auf¬nehmen müssen.
Wir fragen deshalb die Verwaltung:
1. Für wie wichtig schätzt die Verwaltung das Spielen der Kinder in den Pausen ein?
2. Wie beurteilt die Verwaltung die Spielsituation auf dem Schulhof der Eisgrubschule heute? Wie steht die Verwaltung dazu, den Schulhof nicht nur zu sanieren, sondern auch konzeptionell um-fassend zu überarbeiten? Wann kann der Ortsbeirat mit der Vorlage eines ersten Konzepts rechnen? Wie werden die Kinder, Lehrkräfte und Eltern eingebunden?
3. Da es gerade in den Grundschulklassen sehr unterschiedliche Anforderungen der Kinder gibt, be¬nötigen sie unterschiedliche Angebote. Wie reagiert die Verwaltung darauf?
4. Das Land hatte Anfang dieses Jahrzehnts Fördermittel für die „naturnahe Spielraumgestaltung“ bereitgestellt und förderte damit auch Schulspielplätze. Hat die Stadt dieses Programm genutzt? Wenn ja: Wo in Mainz wurden Projekte dieser Art realisiert und welche Erfahrungen wurden damit gemacht? Wenn nicht, warum nicht?
5. Wie steht die Verwaltung grundsätzlich dazu, Schulhöfe außerhalb der Schulzeiten (z. B. in den Ferien und an Wochenenden) für die Kinder des Stadtteils zu öffnen? Würde sie es im konkreten Fall der Eisgrubschule – nach der Sanierung – begrüßen?
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